CORONA: EIFEL STATT SARDINIEN
450 Jugendliche campen trotz Regen, niedriger Temperaturen und Hygienekonzept in der Eifel .
»Leider können wir Sardinien nicht anbieten in diesem Jahr, aber wer möchte kann sich in unserem einmaligen Camp in der Eifel anmelden«, so Christopher Braun, Jugendprojektleiter der Gemeinde, zu den Eltern und Jugendlichen im Mai. Und so ist es – mehr als 80 Prozent der für Sardinien angemeldeten Jugendliche haben sich wieder angemeldet. Und die Stimmung im Camp am Rursee ist gut. Davon hat sich auch Superintendent Markus Zimmermann bei seinem Besuch Ende letzter Woche überzeugt. »Danke allen Teamern, die kurzfristig mit großer Sorgfalt, Kreativität und Optimismus örtlich umdisponiert und die Freizeit möglich gemacht haben«, sagte Zimmermann. Der Evangelische Kirchenkreis Köln-Nord ist mit Träger des Camps. Für den Superintendenten ist dies auch ein sehr gutes Beispiel dafür, dass die Kirche sich in Coronazeiten eben nicht in die Untätigkeit zurückzieht, sondern im Gegenteil weiterhin tolle Angebote auch für Kinder- und Jugendliche macht.
Und so besuchen jeweils für 14 Tage über die gesamten sechs Sommerferienwochen 450 Jugendliche und Teamer das Camp in der Eifel.
»Mit dem -Natur bewegt dich- Camp in Woffelsbach und dem Campingplatz in Rurberg, haben wir kurzfristig alles fix machen können und zwei super Locations gefunden«, weiß Tobias Mücke von der
ev-angel-isch gGmbH, »die Jugendlichen verbringen in einem Camp eine Woche und wechseln dann. Viel Abwechslung und Neues war uns bei der Planung wichtig. Denn das Klima und Meer von Sardinien werden wir hier nicht ersetzen können. Höchstens neue Schätze finden.« Die ev-angel-isch gGmbH organisiert seit 10 Jahren das Camp auf Sardinien und hat in diesem Jahr den Gemeinden kurzfristig das Camp in der Eifel als Alternative angeboten.
Das Programm
Und so besuchen die Jugendlichen alle mit Unterstützung des LVR den Internationalen Platz in Vogelsang, machen eine Schiffstour, Kopfhörerpartys, Krimidinner, Floßbau, Kanu- und Kayaktouren, aber auch Atempausen am See, als spirituellen Input. Dieser in der aktuellen Zeit mehr als wichtig und sehr intensiv.
»Das tolle ist, dass die Eltern und Jugendlichen sehr dankbar sind«, berichtet Christopher Braun mit strahlenden Augen, »So viele Komplimente und Danksagungen haben wir selten bekommen. Und die ersten beiden Wochen sind schon um und die Jugendlichen der Gemeinde Bedburg-Niederaußem-Glessen lagen sich mit Tränen in den Armen. Was möchte man mehr? Außerdem waren so viele Menschen bereit, uns zu unterstützen. 700 Masken wurden uns von ökumenischen HelferInnen genäht – und das ist nur der Anfang. Ich kann alle nur ermutigen auch in diesen Zeiten sich nicht zu verkriechen, sondern weiter Angebote zu machen. Diese sind jetzt besonders wichtig.«
Anders, besonders und intensiv
Das Hygienekonzept wird vor Ort strikt durchgezogen. Jeden Tag gibt es frisch gewaschene Nase-Mund-Bedeckungen, überall steht Desinfektionsmittel zur Verfügung, Einteilung in 10-er Bezugsgruppen und vieles andere mehr – und alle machen mit!
»Uns war es vor allem in diesem Jahr besonders wichtig, etwas für die Jugendlichen anzubieten. Das Jahr hier ist anders, aber gerade das macht es anders und so intensiv«, erklärt Tobias Mücke, »wir möchten nächstes Jahr auf jeden Fall wieder nach Sardinien, aber dieses Jahr werden wir lange nicht vergessen. Das war besonders und besonders präsent, besonders intensiv und besonders wertschätzend.«