Das wars ...

Als wir über den Titel für diese Ausgabe nachdachten, kamen uns zunächst »Rückblick« oder »Rückblick und Ausblick« in den Sinn – keine besonders kreativen oder beschwingten Formulierungen. Vielleicht lag das auch daran, dass wir unseren kleinen Gemeindebrief dreimal im Jahr zwar immer mit leichtem Stöhnen (weil viel Arbeit), aber eben auch immer sehr gern gemacht haben. Eigentlich konnten wir uns, als wir in der letzten Redaktionskonferenz bei Flammkuchen zusammen saßen, noch gar nicht so recht vorstellen, dass dies das letzte Mal sein sollte. Vor lauter Abschiedsweh haben wir dann sogar ein Foto gemacht…
»Das war‘s« klingt da schon viel lockerer. Klingt nach einer abgeschlossenen, mit Einsatz und Arbeit erfolgreich beendeten Sache. »Damit sind wir fertig. Die Stunde ist zu Ende, das Buch fertig geschrieben, die Ablage erledigt, die Steuer eingereicht, der Garten winterfest gemacht…« Im Übrigen ein schöner Buchtitel, den Heinz Rühmann, Reinhold Suttner, Charles Bukowski und Gregor Gysi schon für ihre Erinnerungen wählten, für den Blick zurück auf ihr Leben und ihre Zeit und Gesellschaft mit all ihren Veränderungen.

Wir haben auch den Blick zurückgeworfen – mit großer Dankbarkeit haben wir uns erinnert an frühere Zeiten des Gemeindebriefes: Als Joachim Metzner und Ilona Burggraf in den 2000ern noch mit sehr viel Mühe im Klebe-Layout die einzelnen Seiten gestaltet haben, bis dann schließlich der erste Gemeindebrief in Word am Computer erstellt werden konnte. 2012 zur Weihnachtsausgabe durfte ich einsteigen und der Gemeinde einen neuen Gemeindebrief gestalten. Diese Entwicklung vom Klebe-Layout zu Word zu einem professionellen Grafikprogramm erinnert mich an den kleinen Artikel zum Thema »Panta rhei«, den ich in der letzten Weihnachtsausgabe vor einem Jahr schreiben durfte: Alles fließt. Nichts bleibt, wie es ist. Es geht immer weiter. Alles wird immer wieder neu.

 

... noch nicht!

Genau so ist es mit der Evangelischen Kirchengemeinde. Alles verändert sich. Alles wird neu. Immer wieder. Wer das schöne Büchlein von Joachim Metzner über die Geschichte der evangelischen Gemeinde Ehrenfeld gelesen hat, der weiß, was sich da alles in den letzten 150 Jahren getan hat. Und nun kommt ein weiterer Schritt. Wieder eine Veränderung. Vieles wird neu – aber das Gute bleibt.
Nein, wir machen uns da nichts vor. Ja, wir leben, was die Institution Kirche betrifft, in schwierigen Zeiten. Sie hat es schwer, sich unter der Vielzahl der Angebote zu behaupten. Und, ja, es wurden auch eine Menge Fehler gemacht. Die Anzahl der Gläubigen geht seit langem immer rapider zurück. Auch das ist ein Grund für den anstehenden Schritt. Die Zusammenlegung der Gemeinden ist auch, da gibt es nichts zu deuteln, eine langfristig notwendige Sparmaßnahme, die der Veränderung in der Gesellschaft geschuldet ist.
Aber sie ist auch eine Chance! Neue Impulse, neue Aspekte werden für alle Gremien, für alle in der Gemeinde Tätigen und für die Gläubigen wie eine kleine »Frischzellenkur« wirken. Gemeinsam sind wir stärker. Gemeinsam können wir mehr schaffen. Gemeinsam können wir das Angebot für alle breiter und attraktiver machen. Mehr Möglichkeiten, mehr Ideen, mehr Hände, die an dem Netz, das uns alle verbinden soll, mit knüpfen können.

Vor elf Jahren durfte ich gemeinsam mit Ilona Burggraf, Danielle Böhle, Thorsten Henke und Siegfried Kuttner die »Neuen Wege« beginnen. Der vorliegende ist der 34. Gemeindebrief, den wir nun – inzwischen in etwas anderer Zusammensetzung – gemacht haben. Ich möchte mich sehr, sehr herzlich bei meinen Redaktionskollegen und allen, die über die Jahre mitgewirkt haben, bedanken. Es hat wirklich immer viel Freude gemacht!!
Ilona Burggraf, Gerd Buckan und ich verabschieden uns nun aus der Redaktion. Im neuen Jahr wird es mit der neuen Gemeinde auch einen neuen Gemeindebrief geben. Auch hier kann eine kleine »Frischzellenkur« nicht schaden – es geht weiter, es wird anders, es wird neu.
Wir wünschen allen viel Freude und viel Erfolg beim neuerlichen Entdecken »neuer Wege« mit allen Chancen und Möglichkeiten, die sich damit verbinden.

 

Das war‘s, und tschüss –
   auf bald und in Kürze     

Gabriele Maria Fischer