DEN ALLTAG NEU GESTALTEN

Im Gespräch mit Petra Beckers (rechts) und Jasmin Degenhardt (links) stellt Hella Reich Fragen zu den Erfahrungen der Gemeindeschwestern.

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H.R.: Durch Eure Arbeit begegnet ihr ja vielen Menschen in der Gemeinde und bekommt mit, welche Themen im Umgang mit Corona wichtig sind. Dazu habe ich ein paar Fragen, zum Beispiel geht es ja im Moment viel um die Mund- und Nasen-Bedeckung. Was ist beim Tragen aus Eurer Sicht zu beachten?

J.D.: Wir finden es auf jeden Fall wichtig, die Bedeckung zu tragen. Beim Einkaufen und in der Bahn ist es jetzt ja auch Pflicht. Aber zum Bei- spiel auch beim Arztbesuch im Wartezimmer oder an- deren Kontakten macht der Mundschutz Sinn. Auch mit dem Mundschutz bleibt der Abstand zu anderen wichtig, daran sollten wir immer wie- der denken.

H.R.: Den Abstand wirklich einzuhalten ist ja nicht immer ganz leicht…

P.B.: Ja, das stimmt. Gerade im Stehen bewegen wir uns oft ganz unbewusst auf unsere Gesprächspartner zu oder weil wird das Gegenüber schlechter verstehen. Einfacher ist es, wenn wir uns auf Stühle setzen, die im richtigen Abstand stehen, so dass wir etwa zwei Meter voneinander entfernt sitzen. Das kann ich bei einem Besuch auch schon vorbereiten.

H.R.: Vielen Menschen fehlt im Moment Bewegung, da sie viele gewohnte Wege, z.B. zum Einkaufen, nicht mehr gehen. Was ratet ihr den Menschen?

J.D.: Das ist ein ganz wichtiges Thema. Wir empfehlen wirklich, jeden Tag raus zu gehen. Unser Körper braucht die Bewegung, auch der Kreislauf, und das natürlich gebildete Vitamin D für den Knochenaufbau ganz wichtig, bekommen wir am besten vom Licht der Sonne. Man kann ja auch durch nicht so belebte Straßen und Wege gehen. Bewegung außer- halb der Wohnung ist einfach wichtig für das gesamte Wohlbefinden, für Körper, Geist und Seele. Da passt das Sprichwort wirklich ganz gut: Wer rastet, der rostet!

P.B.: Wir sind es gewohnt mit einem Ziel nach draußen zu gehen, z.B. Einkaufen, Besuch… da müssen wir umdenken: das Ziel ist es jetzt, den Spaziergang zu machen und mir etwas Gutes zu tun und meine Beweglichkeit zu erhalten.

J.D.: Vielleicht kennen Sie auch eine Eisdiele oder einen Kiosk mit Außenverkauf, dann kann ein Eis oder eine Zeitung ein gutes neues Ziel sein!

H.R.: Wie können wir denn im Moment unsere sozialen Kontakte aufrechterhalten?

P.B.: Ja, das fehlt natürlich. Andererseits erleben wir auch, dass viele Menschen jetzt durch die angebotene Hilfe in der Nachbarschaft plötzlich neue Menschen in ihrem Wohnumfeld kennen lernen. Das ist toll, was sich da alles tut! Telefonieren ist auch eine gute Möglichkeit. Ich kann mich auch zu einem regelmäßigen Telefonat mit Kindern, Enkelkindern oder Freunden und Freundinnen verabreden. Das hilft auch bei der Tagesstruktur.

J.D.: Ja, sich etwas vorzunehmen, auf das ich mich freue, den Tag und die Woche einteilen, das tut auch gut.

H.R.: Danke für das Gespräch!

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